Georges Simenon, Der Kleine Heilige

Erschienen bei diogenes als Taschenbuch mit einem Titelbild von Picasso.

Wer liest ihn noch? Meist kennt man auch nur seine Hauptgestalt: Kommissar Maigret. Kaum bekannt sind aber seine Non-Maigret-Romane. Richtige Psychos, in denen man sieht, wie es arbeitet. Der „kleine Heilige“ ist eins von sechs Kindern einer allein erziehenden Mutter und Gemüsehändlerin, die so schlecht und recht, aber doch mit viel Gefühl und Liebe ihre Kinder durchzubringen versucht. Auch die Liebe, die körperliche Liebe ist ihr nicht fremd und wichtig. Der einzige Raum, in dem die Familie lebt und in dem alles passiert, schlafen, leben, lieben, sterben, ist durch Vorhänge abgetrennt . Und durch Löcher im Vorhang lernen die Kinder von der Mutter „wie es geht“, so daß der große Bruder mit der kleinen Schwester es wohl auch dann und wann mal versucht.

Der kleine Heilige sieht, nimmt alles auf und erduldet. Und wenn man ihn in der Schule schlägt, erduldet er, aber er sagt es niemandem. Und so bekommt er den Spitznamen „der kleine Heilige“. Eines Tages bekommt er Stifte geschenkt und er malt, als hätte er nie was anderes getan. Die Bilder, die er malt, sieht der Zeichenlehrer in der Schule. Hochachtung zollt er ihm und hofft, daß er weiter zeichnet. Neben seiner Leidenschaft, dem Malen und Zeichnen, geht er auf den Großmarkt. Von dem Verdienten gibt er einen großen Teil der Mutter, seinen Teil spart er für Farben und Malzeug, denn Bilder sind in ihm, die er unbedingt noch zu Papier bringen will.

Auf diesen knappen 140 Seiten zieht eine Welt in Paris auf, wir sehen, wie die Mutter jeden Tag in der Frühe zum Großmarkt zieht und abends mit anderen Männern zurückkommt. Der große Bruder zieht ins Leben und wird des Lebens nicht Herr und deshalb anfängt zu stehlen und später im Krieg fallen. Die Zwillinge, die einfach verschwinden. Zwanzig Jahre vergehen wie im Flug. Und irgendwann kann sich Louis, so der Name vom kleinen Heiligen, von diesem Leben lösen und in die Welt ziehen – um Künstler zu werden.

Daniel Glattauer, Ewig Dein

Ewig Dein

Deuticke Verlag, 2012, ISBN 9783552061811, 17,90 €

Das Buch ist noch nicht so alt, aber in der heutigen Zeit ist gestern schon uralt, deswegen stelle ich hier eine „olle Kamelle“ vor, die das immer gleiche alte und immer wieder neue Thema zum Thema hat.

Daniel Glattauer, der österreichische Meister der Kurzprosa und des sehr spannenden kleinen Unterhaltungsromans „Gut gegen Nordwind“, der es bereits auf diverse Theaterbühnen in Deutschland (in Berlin mit Tatortkommissar Oliver Mommsen u.a.) geschafft hat, veröffentlichte jetzt den neuen Roman „Ewig Dein“. Dem Titel  nach erinnert er an Romane von Hera Lind oder Kerstin Gier u.ä. Kaliber. Es beginnt auch fast so: Ein junger Mann verursacht in einer Kaufhalle einen Auffahrunfall mit seinem Einkaufswagen in die Hacken und die Rückfront einer jungen Frau. Hannes, der junge Mann, der Judith wortreich um Entschuldigung bittet, laviert  sich in der weiteren Handlung immer mehr in das Leben der jungen Frau. Er weiß, wo sie zu finden  ist, schickt ihr  jeden Tag Blumen in ihre kleine Lampenboutique, die sie mit Bianca, ihrer Azubi, leitet. Er sendet ihr mehrfach am Tag eine SMS. Hannes  taucht immer öfter mit Rosen in ihrer Boutique auf, „völlig harmlos“.  Etwas zu aufdringlich kommt es einem ja vor. Irgendwann kommt es auch zu Intimkontakt und Bianca merkt, wie er sie die ganze Nacht überwacht hat. Erste Kontakte mit den Freunden, die er schnell für sich gewinnt durch sein charmantes Äußeres und seine netten Plaudereien. Auch die ersten Kontakte mit ihrer Familie laufen hervorragend. Sie merkt – vielleicht unbewußt – , wie er immer enger sein Spinnennetz um sie webt und langsam zuzieht. Hannes mischt sich immer stärker in familiäre Belange ein. Er gibt ihrem Bruder Arbeit. Dieser soll in seinem Auftrag österreichische Apotheken fotografieren. Als ausgebildeter Fotograf ohne aktuellen Job nimmt er diese Aufgabe gerne an, zumal er gerade Vater wird. Hannes fährt mit ihr in die Stadt der Verliebten: Venedig. Als Architekt kennt er jede der 426 Brücken und weiß zu jeder die Geschichte und den Erbauer und erwartet stets, ein bewunderndes „Tatsächlich“ und „Aaa“. Nach dieser Reise merkt Judith, wie sein Gift sich in ihr breitmacht und sie erklärt ihm, dass sie sich von ihm trennen muß. Ab sofort beginnt ein Feuerwerk, um sie wieder zurückzugewinnen. Blumen, SMS, Briefe, die seine Schuld zugeben, aufdringlich gewesen zu sein. Sie fühlt sich bedroht, denn sie findet in ihrer Wohnung Spuren, die vorher nicht da waren. Er organisiert Familienzusammenkünfte und führt ihre getrennt lebenden Eltern wieder zusammen. Nach einer weiteren Aussprache mit ihm, von dem sie sich nun endgültig lossagt, zieht er sich zurück, meldet sich nicht mehr und Zweifel werden in ihr wach, sie wird unsicher und sucht nach ihm und ihre Seele zermürbt. Judith bekommt Halluzinationen, kommt kaum noch in die Boutique, die inzwischen von Bianca allein geführt wird, welche dennoch gute Geschäftserfolge erzielt und feststellt, dass die „Chefin Scheiße aussieht“. Und Judith, die in ihr eine Freundin findet, erzählt ihr von Hannes und seinen Klammerversuchen. Bianca bietet ihr an, mit ihrem Freund Basti, Hannes auszukundschaften. Und in Judiths Nächten wirkt das Gift. Sie schläft nicht mehr, pflegt sich nicht mehr, kommt kaum noch zur Arbeit, und eines Tages wacht sie in der Nervenklinik auf, in der sie sich im Lauf der Handlung immer öfter wiederfindet. Im Hintergrund spionieren Basti und Bianca und werden fündig. Auch Hannes, der immer noch seine Krakenarme um Judith schlingt, ist nicht untätig. Er mietet Judiths Nachbarwohnung, damit „wir uns nicht gegenseitig auf den Füßen stehen müssen“, verkündet er der eingeladenen Familie Judiths. Und Judith, die langsam wieder Land sieht, präsentiert ihre eingeladenen Gäste: …

Hier will ich aufhören, eine Überraschung muß noch bleiben, denn der Roman ist wunderbar linear erzählt und kommt ohne Wertungen und Nebenhandlungen aus. Der Leser sitzt quasi neben Judith, der sehr zielstrebigen jungen Kleinunternehmerin, die von der Persönlichkeit Hannes gefangen wird und um ein Haar  den Boden verliert. Trotz der minimalistischen Handlung wird der Leser durch die sehr geschickt eingesetzte Erzählweise gefangen und liest mit Spannung das Buch in einem Rutsch durch.

Sjöwall/Wahlöö, Die Tote im Götakanal

Lakonisch, klar, furztrocken

Die Tote im Götakanal ist 1965 das erste Mal erschienen – also eine Olle Kamelle. Sprich ein Klassiker im Krimiregal. Klassiker, daß sind Bücher die im Krimiregal ganz hinten stehen und verstauben, also eben Olle Kamelle.

Dieser Roman ist der Auftakt einer zehnbändigen Folge, aber so gut wie beim ersten Mal zu lesen. Ich habe den Krimi mit Kommissar Beck Ende der 70jahre gelesen. Und nun kam er mir wieder in die Finger, nach über 30 Jahren. Ich wollte es wissen, ob das, was einstmals so gut und spannend und neu war, heute noch Bestand hat.

Das damals so ferne Land: Schweden.

Also: es klappte. Und wieder spannend. May Sjöwall und Per Wahlöö waren ein Paar das tatsächlich so glücklich miteinander konnte, daß sie sogar zusammen ihre Bücher schrieben.  Und, jetzt kommts, sie waren Marxisten (sind sie deshalb später in der DDR erschienen?) Haben sie deshalb in den folgenden Romanen gesellschaftskritische und sogar sozialistische Ausflüge in die schwierigen Verhältnisse Schwedens eingebaut?

Aber wer schafft das schon, beste Unterhaltung zu schreiben, die verfilmt und in vielen Ländern gezeigt wurde und trotzdem mit dem Stempel „marxistisch“ durchgeht? Der erste Roman dieser Krimiserie „Die Tote im Götakanal“ kommt dabei noch ohne Agitation zu recht und das ist gut so. Es spielt in einer Zeit, die unserer so weit fern ist wie 1920 oder 1910. Es gibt kein Handy, das Internet und der Computer sind noch nicht erfunden und auch noch nicht dran zu denken. Kommissar Beck muß des öfteren die Straßenbahn nehmen, da nicht jedes Kommissariat komplett mit Autos ausgestattet werden konnte. Unsere beiden Autoren haben das so tollbeschrieben, daß das alles überhaupt nichts ausmacht, daß dieser technische Firlefanz gar nicht fehlt – und das man sofort beim Lesen drin ist und den Menschen folgen kann.

Beide Autoren waren wohl Anhänger der amerikanischen Kriminalliteratur. Und sie können mit den besten davon locker mithalten. Launige Beschreibungen, klare Beobachtungen und furztrockene Dialoge. Das Breittreten von sentimentalen Gefühlen entfällt.

Inhalt

Warum es eigentlich in diesem Krimi geht.

Das Schleusenbecken des Götakanals bei Motala wird turnusmäßig ausgebaggert. Dabei wird eine nackte Frauenleiche gefunden. Kommissar Beck und seine Kollegen ermitteln, daß diese Frau auf dem Touristendampfer „Diana“ mitgefahren und dort vergewaltigt und erwürgt wurde. Weiter sind keine Anhaltspunkte festzustellen. Es stellt sich nach vielen Monaten des vergeblichen Suchens heraus, daß die Frau eine Amerikanerin aus Lincoln/Nebraska ist und Roseanna McGraw heißt. Sie war allein unterwegs. Da alle männlichen Passagiere, die auf der Bordliste erfaßt sind, aber ausscheiden kommt Martin Beck auf den Gedanken, die Fotos und Schmalfilme der mitfahrenden Passagiere auszuwerten.

Endlich findet man eine Spur, die auf einen mitfahrenden Deckpassagier verweist, der das Schiff nur für eine Teilstrecke gebucht hatte. Die Kriminalisten um Beck hoffen durch einen Lockvogel auf Erfolg. Eine Kollegin übernimmt diese Rolle, damit man den Verdächtigen überführen kann. Da sich aber eine Panne bei der Überwachung einschleicht, haben Beck und seine Männer Mühe rechtzeitig in die Wohnung der Kollegin zu kommen, um den Mord an der auf den Täter angesetzten Kollegin zu verhindern.

Erschienen sind die Krimis von Sjöwall, Wahlöö in den Rowohlts Rotations Romanen (rororo).

Janosch, Sandstrand

Buchumschlag

Erschienen bei Beltz&Gelberg, ISBN 3407 807589

Wo ist der phantasievolle Fabulierer Janosch? Der Autor der Tigerente und oh wie schön ist Panama… und all die anderen phantasievollen Kinderbücher oder auch die Bücher für die Großen: „Cholonek…“ oder „Sacharin im Salat“?

Sandstrand ist 1979 erschienen und handelt vom alten Mann Karl, der das junge aber überall so verdreckt ist Mädchen Elia aufgabelt und mit ihr säuft und bumst und sich überreden läßt (auf seine Kosten, denn „ich hab kein Geld“ nach Italien zum Sandstrand zu fahren, den weißen Sandstrand, den Elia so liebt, der aber überall so verdreckt ist mit Plasteflaschen und anderem Unrat. Und Elia dort immer wieder verschwindet, aber reumütig zu Karl zurückkehrt, weil der alles bezahlt, mit ihm schläft und ihn dafür mit einem Tripper, einer tollen Geschlechtskrankheit beglückt. Ab und an kriegt Karl keinen mehr hoch vor Schmerzen, da er im letzten Krieg einen Granatspltter abbekommen hat.

Und immer wieder sind die beiden auf der Suche nach dem „Sandstrand“. Bis sie eines Tages in einem Kriegscamp, in dem lauter Versehrte untergebracht sind, sich in den Armen liegen – und sich trennen. „Aber da waren kine Tränen in ihren Augen, und er fuhr weg und sah den Zug durch eine bildlose Landschaft fahren und in der Ferne verschwinden.“

Janosch! Ist das das Ende?

 

100 Jahre Buch

Taubenhaus Berlin-Buch    Im Jahr 1898

kaufte die Stadt Berlin im Rahmen ihres Stadtentwicklungsprogramms für die Anlegung von Rieselfeldern Ländereien des Bucher Gutsherren Georg Graf von Voß. Damit wurde in der Folge das niederbarnimsche Dorf Buch in vielfacher Weise neu geprägt und auch weit über seine Grenzen bekannt.

In dem vorliegenden Buch

werden in 12 Kapiteln die Geschichte der Bucher Krankenanstalten und medizinisch-biologischer Forschungseinrichtungen, neuer Ansiedlungen und landwirtschaftlicher Einrichtungen, der Kirchen und Friedhöfe, der Kunst, des Bucher Schloßparks,  des Bucher Waldes und der verkehrsanbindung des Ortes an Berlin beschrieben. Ein einleitender Überblick über die Zeit vor 1898 und einabschließendes Kapitel über archäologische Forschungen im Zusammenhang mit der Ortsentwicklung bilden den Rahmen der Beiträge über 100 Jahre Geschichte von Berlin-Buch.

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Patti Smith, Traumsammlerin

traumsammlerinVor garnicht so langer Zeit war sie in Deutschland, im Berliner Tempodrom. Ausverkauft. Schade. Dafür habe ich mir aus einem meiner Bücherstapel ihr Buch Traumsammlerin rausgekramt. Die Punk-Ikone, die mit ihrer CD „Horses“ Maßstäbe setzte. Es ist ein schmales kleines Bändchen, poesievoll. Ganz persönlich. Kleine lyrische Texte wechseln mit Gedichten und schwarz-weißen Fotos. 108 Seiten Poesie. Sie erzählt von einem armen Leben mit den Wollsammlern, die die an den Büschen hängengebliebene Wolle der Schafe aufsammelte um damit noch etwas Geld zu machen. Sie erzählt von ihrer Kindheit, es sind Gedichte, Gedanken über ihr Leben, es sind tägliche Verrichtungen wie Pfefferminztee kochen geschildert. Sind das die Gedanken einer Punk-Ikone? Als Pattie Smith mit der Niederschrift dieses Buches begann, waren ihre wilden Jahre als Sängerin und Punk-Poetin längst vorbei. Vietnamkrieg, Beatniks, Flowerpower und Punk. Sie lernt die großen kennen, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Lou Reed, Robert Maplethorpe. 1979 heiratet sie den Gitarristen Fred “Sonic” Smith  und zieht mit ihm aufs Land. Sie bekommen zwei Kinder. Als sie mit  dem Aufschreiben  der Texte für die „Traumsammlerin“ beginnt, schweben ihr Erlebnisse aus ihrer Kinder- und Jugendzeit zu, aber auch Alltägliches wie Pfefferminzteekochen und Näharbeiten erhalten poetisches Gewicht.

Patti Smith: „Traumsammlerin“, Kiepenheuer & Witsch, 112 Seiten. 16,99 €

978-3462045703

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Denkmale in Berlin Bezirk Pankow – Ortsteil Buch

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In Berlin-Buch, an der Peripherie der heutigen Großstadt gelegen, trafen um 1900 zwei Welten aufeinander. Das idyllische Dorf mit einer sehenswerten Barockkirche, einem Gutshof und einem Schlosspark wurde mit seiner Feldflur vom Berliner Magistrat gekauft und zu einem großstädtischen Gesundheitsstandort ausgebaut. Die zur Zeit des Ersten Weltkriegs größtenteils fertig gestellte Krankenhausstadt Buch mit zwei „Irrenanstalten“, zwei Lungensanatorien, einer Heimstatt für Alte und Gebrechliche und mit einer dazugehörigen Technikzentrale war vermutlich die größte Sozialeinrichtung dieser Art in Deutschland. Der Name Buch ist in Berlin und auch weit darüber hinaus ein Markenzeichen für die medizinische Versorgung geworden. Es ist dem Stadtarchitekten Ludwig Hoffmann zu verdanken, dass die Krankenhausensembles mit ihren etwa 200 Nutzbauten auch zu einem außergewöhnlichen städtebaulichen und baukünstlerischen Ereignis wurden. Diese Denkmale der Sozialgeschichte und der Baukunst bilden zusammen mit dem Dorf Buch und seinen dörflichen Denkmalen, den Bauernhäusern, dem Dorfkrug, den Schulen und dem Gutshof sowie mit dem Schlosspark und der Schlosskirche bis heute eine in der Berliner Großstadtlandschaft und Großstadtgeschichte einzigartige Mischung.

Die Denkmaltopographie Berlin-Buch beschreibt die geschichtliche Entwicklung des Dorfes Buch von der Vor- und Frühgeschichte bis heute und stellt ausführlich alle Bau-, Garten- und archäologischen Denkmale dar. Das vielseitige Werk von Ludwig Hoffmann steht dabei im Mittelpunkt, seine Entwurfshaltung und seine Arbeitsweise werden ausführlich behandelt. Themen sind neben der Geschichte der Krankenhäuser und des Krankenhausbaus durch alle Perioden des 20. Jahrhunderts hindurch auch Wissenschaftseinrichtungen wie das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung, aber auch Verbrechen wie die Euthanasie während der Zeit des Nationalsozialismus. Die DDR nutzte alle Gesundheitseinrichtungen intensiv und ergänzte sie durch mehrere medizinische Institute der Akademie der Wissenschaften.

 Haila Ochs, Michael Hofmann, Caroline Rolka

ISBN: 978-3-86568-543-8

29,80 €

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Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch

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Im Lauf eines Jahrhunderts verändert sich das Gesicht des kleinen Vorortes Berlin-Buch. Der Ortsteil Buch, dem Stadtbezirk Pankow zugehörig, erhält ein neues Gesicht. Behandlungsstätten und Forschungsinstitute entstehen bereits zur Kaiserzeit, die durch die Bebauungen Ludwig Hoffmanns geprägt werden und heute Denkmalschutz stehen. Bedeutende soziale Umbrüche haben immer wieder bestehende Strukturen aufgebrochen. Das begann bereits 1918, zu Beginn der Nazizeit 1931, während der Befeiung Berlins 1945, der Prägung durch die DDR und setzte sich nach der Abwicklung in der Wendezeit 1990 fort. Die krankenhausgeschichtlichen Veränderungen bis zum Jahre 2005 und ihre Akteure wurden an Hand weniger noch erhaltener Quellen akribisch festgehalten und werden dem Leser reich illustriert dargeboten.

ISBN: 9783938304426

32,90 €

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Siedlungs – und Kulturgeschichte von Berlin-Buch

bielkasiedlungDer Beginn des 20. Jahrhunderts brachte für Berlin-Buch einen deutlichen Aufschwung. War Buch bis dahin deutlich landwirtschaftlich geprägt, kamen nun fünf große Krankenhauskomplexe und das Institut für Hirnforschung dazu. Das Bucher Gesamtbild veränderte sich, nachhaltig fand eine soziale und kulturelle Entwicklung statt. Prof. Heinz Bielka legt eine eindrucksvolle umfangreiche Bildmaterialsammlung vor, in dem er die wechselvolle Bucher Siedlungsgeschichte von der Bronzezeit bis ins 21. Jahrhundert, die Chancen und die Probleme uns vorstellt.

 

224 Seiten • Taschenbuch (Paperback) • EUR 13,90

ISBN 978-3-8280-2837-1

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Heinz Bielka – Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch

 

Berlin-Buch,Bielka 1 (2441) II COVER.indd das kleine Dörfchen am Nordostrand der deutschen Hauptstadt Berlin, hat sich aus seinem Dornröschenschlaf zum größten Krankenhausort Europas gemausert, vom Mega-Rieselfeld zum hochmodernen Forschungsstandort, vom etwas betulichen Wohnort zum Zufluchtsort für Großstadtflüchtlinge. Buch hat viele Gesichter, mit diversen Auf und Abs und immer wieder mit Aussicht auf Zukunft.

Prof. Dr. Heinz Bielka hat mehr als ein halbes Jahrhundert in Berlin-Buch gelebt und geforscht. Dabei ist es ihm gelungen, einen vielschichtigen informativen Streifzug durch Berlin-Buch aufzuzeichnen.

208 Seiten • Taschenbuch (Paperback) • EUR 12,90

ISBN 978-3-8280-2441-0

 

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Gruss aus Buch – Historische Ansichtskarten aus dem Panketal und Umgebung

Gruss aus Buch

– Von Alpenberge bis Zepernick –

Joachim Nietsch

grussausbuch

ISBN 300 0168729

Preis 9,95 €

Das bekannte Dorf Buch geht in seinem Ursprung auf seine slawische Gründung zurück, wie alte Namen aus dem 14. Jahrhundert wie Wentzschenbuck oder Buch slavica vermuten lassen. Das genaue Alter von Buch ist nicht bekannt.

Im Jahr 1910 wurden auf dem Gelände des Städtischen Krankenhauses durch Prof. Kiekebusch Ausgrabungen durchgeführt, die eine Besiedlung seit ca. 1000 vor der Zeitrechnung nachweisen. Im Märkischen Museum Berlin kann man die Rekonstruktion des „bronzezeitlichen Dorfes Buch“ im Modell besichtigen. Man kann also von einer 3000-jährigen Bucher Geschichte sprechen, obwohl eine durchgängige Besiedlung unwahrscheinlich ist.

Buch hat außer seiner Frühgeschichte noch weitere baugeschichtliche Denkmäler zu bieten. Da wäre als erstes die 1731 von F. W. Diterichs entworfene evangelische Kirche (1736 eingeweiht) zu nennen, die 1943 durch Bombenangriffe zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgte ohne den heute fehlenden Turm.

Des Weiteren ist der im 17. Jahrhundert angelegte Schlosspark mit Schloss und Orangerie (beide leider abgerissen) erwähnenswert.

Im Jahre 1931 wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut in Betrieb genommen. Nicht zuletzt müssen die seit Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Krankenanstalten genannt werden, die weit über die Bucher Grenzen hinaus Bedeutung erlangt haben. Die hier vorgelegten Postkarten zeigen in loser Folge diese und andere Bucher Bauwerke sowie die weitere Bucher Umgebung.

 

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Woody Guthrie, Haus aus Erde

Guthrie,  Haus aus Erde

Wofür  können wir Johnny Depp danken?

Nein, Nichhausauserdet für den Edward mit den Scherenfingern oder den berühmten flippigen Jack Sparrow. Irgendwo hält sich Depp einen kleinen Verlag, Infinitum Nihil, von dem eine Perle

herausgegeben wurde, “Haus aus Erde”. Und der Autor ist kein anderer als Woody Guthrie. Es ist sein einziger Roman und von der Tochter Guthries irgendwo in seinem Nachlass entdeckt.

“Haus aus Erde” ist zwischen 1940 und 47 entstanden und wurde nie veröffentlicht.

Es war das Jahrzehnt der schwarzen Tage – erst an der Börse, dann auch am Himmel. Zunächst legte die Große Depression von 1929 an Amerikas Wirtschaft lahm, dann kam die große Dürre, und der durch unverantwortlichen Ackerbau erodierte Boden der Ebenen flog buchstäblich in die Luft. Ein riesiger Teil des Landes von Dakota bis hinunter nach Texas wurde von Staubstürmen weggeweht.

Tike und Ella wollten eigentlich nur ein sicheres Dach über den Kopf, das den großen Sandstürmen trotzte und Boden, damit sich das junge Farmerehepaar etwas anbauen konnte.

Doch das Land gehört der Bank, wem sonst. Wir lesen einen erotischen und zornigen Roman über ein Liebespaar – wie so viele auf der Welt – die ihr kleines Leben in einem wirtschaftlichen und ökologischen  Desaster führen wollen.

Es ist ein sehr beachtenswertes Buch. Es quillt über vor szenischen Darstellungen. Gleichzeitig illustriert Guthrie, durch detailreiche Schilderungen, die erodierte Landschaft. Mit großer erzählerischer Freude schildert er auf einem dreissigseitigen Ausflug das Liebesleben des jungen Paares.

Als hätte der Chronist Woody Guthrie Büchners “Hessischen Landboten” daneben gelegt: “Friede den Lehmhütten!” Guthrie war von dieser Idee besessen, ein “Haus aus Erde”, denn sie konnte für viele Obdachlose eine große Hilfe sein. Die hier bleiben wollten und nicht wie bei Steinbecks Personage auswandern wollen. Guthrie sah hier drin die Lösung für die Landbevölkerung, denn man brauchte nur Lehm, Stroh und die richtige Technik.

Vielleicht schrieb Guthrie deshalb die heimliche Nationalymne „This Land is Your Land”.

60 Jahre ist sein Manuskript in irgendeiner Kiste verstaubt, vielleicht mit Absicht. Nun ist es im Eichborn Verlag (Bastei Lübbe) für 16,99€ erschienen. ISBN 978 3847905394   Ein Kleinod in der amerikanischen Literaturlandschaft.

ISBN 978-3847905394

 

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